Wallgrabenanlagen im Wald

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Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Florian Friedrich » Mo Mär 28, 2022 1:05 pm

Es gibt bei wikipedia einen Beitrag dazu, der viele Hünenburgen auflistet - aber leider nicht "unsere". https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BCnenburg
Es dürfte sich um eine alte Ringwallanlage gehandelt haben. Aber ob es wirklich die kleine hier besprochene gewesen ist?

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Örtzetaler » Mo Mär 28, 2022 9:14 am

Ja! Genau!
Screenshot_1.jpg
Auch hier würde ich mal vorbei schauen!
Trotzdem würde ich gerne wissen wollen, woher der Flurname "Hünenburg" kommt.

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Florian Friedrich » Mo Mär 28, 2022 7:52 am

Die beschriebene Umwallung existiert offensichtlich immer noch. Nach der Beschreibung "am Wege von Huxahl nach Wohlde im Walde" und der Skizze wonach die Umwallung unmittelbar am Weg liegt, war es mit Hilfe Der ADABweb (DGM) relativ leicht zu finden, auch weil der Weg nur eine Kurve aufweist. In der Skizze scheint der Verfasser allerdings Norden mit Süden verwechselt zu haben...
DGM_Hünenburg_Wohlde_markiert.jpg
Ob es sich bei der relativ kleinen Umwallung tatsächlich um die namensgebende "Hünenburg" gehandelt hat, wage ich zu bezweifeln. Die Wälle dürften nie besonders hoch gewesen sein - da gäbe es andere/bessere Stellen, an denen die Fantasie das Wirken von Riesen festmachen könnte.

Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine umwalte Bienenstelle. Im selben Waldstück scheint heute noch ein Bienenstand zu existieren (kleinerer roter Kreis) - er ist bereits in der DGK5 von etwa 1990 verzeichnet und im aktuellen Luftbild zu erahnen.

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Örtzetaler » Sa Mär 26, 2022 11:44 am

Bei der Literatur über die Pseudobefestigungen ab Digitalisatseite 248 bin ich auf einen interessanten Eintrag auf Seite 158 (Digitalisatseite 251) über die Bauernwälle gestoßen. In der Nr. 211 Wohlde, berichtet der Verfasser anschaulich über die "Hünenburg"bei Wohlde, die er damals dort wohl entdeckt hat.
Screenshot_1.jpg
In den mir vorliegenden Kartenwerken und Aufzeichnungen finde ich leider keinen Eintrag oder Hinweis auf solch eine Umwallung. Könnte es sich nach Herrn Freeses These hier um eine kleine Schäferei oder einen Immenwall handeln? Die Flurbezeichnung ist für dieses Gebiet jedenfalls weitläufig Hünenburg.
Dateianhänge
Screenshot_3.jpg
Screenshot_2.jpg

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Florian Friedrich » Mo Mär 21, 2022 9:47 am

Hallo Thomas,
ich kannte bislang nur Auszüge daraus - schön, dass es das gesammelte Werk online beim Niedersächsischen Landesarchiv (NLA) verfügbar gibt.
Herzlichen Dank für den Hinweis. :idea:

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Örtzetaler » Do Mär 17, 2022 3:55 pm

Hallo Florian,
ist Dir dieses Werk bekannt?

August von Oppermann, Carl Schuchhardt, Bearb.:
Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen
Originalaufnahmen und Ortsuntersuchungen im Auftrage des Historischen Vereins für Niedersachsen
Hefte 1 - 12 (I - XII)

Fundstelle-->
https://www.arcinsys.niedersachsen.de/a ... d=v4547533

Gruß
Thomas N

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Florian Friedrich » Do Feb 10, 2022 12:36 pm

Zur Frage der mit nur einem Graben/Wall, rund oder auch eckig umwallten Immenstellen gibt es zwei sehr interessante Kartenblätter in der Kartensammlung des Niedersächsischen Landesarchivs Hannover (NLA). Es handelt sich um die "Carte von dem WietzenBruch und AllerStrohm in der Burgvoigtey wie auch in denen Voigteyen Winsen und Burgwedel", aufgenommen in den Jahren 1767 bis 1770 vom Ing. Capt. Leut. Schneider (Hannoversches IngenieursCorps?).
Dem Mann scheint die örtliche Vielfalt der umwallten Immenstellen und freistehenden Bienenzäune seinerzeit aufgefallen zu sein - er unterschied bei seiner Kartierung Immenzäune (ohne Wall) von rund- und von eckig-umwallten Immenstellen.
Hier ein Auszug der Kartenlegende (Karte 31c 6Pg; NLA Hannover)
NLA_31c_6Pg_Immenstellen_Legende.jpg
Auf diesem Kartenausschnitt sind fünf Immenstellen bzw. -zäune zu sehen. Zwei ohne Umwallung, zwei rundumwallte und ein eckiger. Der Kartograph hat sie gelb hervorgehoben. (Karte 31c 4Pg; NLA Hannover)
NLA_31c_4Pg_Immenstellen.jpg
Das bestätigte meine Beobachtung im Celler Land, dass es vielfältige Formen an umwallten Immenstellen gab.

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Heinz Dieter Freese » Mi Feb 09, 2022 3:35 pm

Ich habe jetzt vier Schaf-Vereinigungen und einen Schäfer direkt angeschrieben per E-Mail, bin gespannt, ob wer antwortet. Ist natürlich Lammzeit bis April….

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Florian Friedrich » Mi Feb 09, 2022 3:17 pm

Heute fiel mir noch ein Indiz für eine "forstliche" Nutzung der Außenwälle der Ole Heeg auf - in der Verkoppelungskarte ist die Fläche als "G. Forst" (Gemeindeforst?!) gekennzeichnet. Ebenso ist es beim Beispiel der nicht mehr vorhandenen Herrschaftlichen Immenstelle in Hohne (von Bülow). Auch dort steht in der umgebenden Umwallung "G." als Besitzmarke der Gemeinde.
Leider finde ich im zugehörigen Rezeß nichts dazu - dort wird nur das dann zusammengefügte beschrieben. Lese aber immer mal wieder darin und hoffe, dass mir die Erklärung noch vor die Augen kommt.

Nicht ganz auszuschließen, dass ein gedachtes Schafgehege nach Nutzungsaufgabe zur Holzung wurde - aber warum dann die Realgemeinde Rechte daran haben soll weiß ich nicht. Und wahrscheinlicher erscheint mir, dass es bereits ursprünglich als Holzung angelegt war. Allen Ausführungen von Delfs zum Trotz - Holz war bei uns lange Zeit echte Mangelware und hier geht es scheinbar nicht unbedingt um private oder gar herrschaftliche Aufforstungen und Einhegungen, sondern um eine Anlage der Dorfgemeinschaft - zumindest der stimmberechtigten.
Und vor der Einführung des Stacheldrahtes war der Erdwall nunmal das Mittel zum Zweck, um einen Bereich deutlich abzugrenzen.
Soweit meine Gedanken dazu.

Re: Wallgrabenanlagen im Wald

von Heinz Dieter Freese » Mi Feb 09, 2022 3:13 pm

Ja, ein Schafstall mit seitlichen eckigen Flügeln.
Ist nicht so gut, sagt der Schäfer, rund ist besser.

Falls wir wirklich mal mit dem digitalen Spanten losziehen, wäre es natürlich gut, am Anfang ein ganz sicher nachgewiesenes Tiergehege zu beproben, um Vergleichswerte zu haben.

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